2005

Angela Merkel – Die erste Bundeskanzlerin

Nach sieben männlichen Amtsvorgängern seit 1949 wurde die CDU-Politikerin Angela Merkel (geb. 1954) am 22. November 2005 die erste Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland und übt dieses Amt bis heute aus.
Angela Merkel wurde am 17. Juli 1954 in Hamburg geboren und wuchs in der DDR auf. Dort war sie als Physikerin wissenschaftlich tätig und promovierte 1986. 1989 trat sie in die Partei Demokratischer Aufbruch (DA) ein. Ab diesem Zeitpunkt war ihr Leben von der Politik geprägt. 1990 trat sie in die Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU) ein und ist seit Dezember 1990 Mitglied des Deutschen Bundestags. Von 1991 bis 1994 war Merkel Bundesministerin für Frauen und Jugend, von 1994 bis 1998 Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Von 1998 bis 2000 amtierte sie als Generalsekretärin der CDU und vom 10. April 2000 bis zum 7. Dezember 2018 war sie die Bundesvorsitzende ihrer Partei. Im ersten Halbjahr 2007 war Merkel turnusgemäß EU-Ratspräsidentin.
Nach dem knappen Sieg der Unionsparteien bei der vorgezogenen Bundestagswahl 2005 löste Angela Merkel Gerhard Schröder als Bundeskanzler ab und führte eine große Koalition mit der SPD bis 2009. Nach der Bundestagswahl 2009 ging die CDU mit der FDP eine schwarz-gelbe Koalition ein, die durch eine erneute große Koalition in der Folge der Bundestagswahl 2013 abgelöst wurde. Im November 2016 gab Merkel bekannt, erneut für den CDU-Parteivorsitz sowie das Amt der Bundeskanzlerin bei der Bundestagswahl 2017 zu kandidieren, wozu sie im Dezember vom CDU-Parteitag mit einem Ergebnis von 89,5 Prozent nominiert wurde. Die Wahl zum 19. Deutschen Bundestag fand am 24. September 2017 statt.
Beim internationalen Gipfel zur Stärkung von Frauen, dem Women20 Summit 2017 in Berlin, nahm Angela Merkel zusammen mit IWF-Chefin Christine Lagarde, der niederländischen Königin Maxima und US-Präsidententochter Ivanka Trump an einer Diskussion teil, bei der über die Möglichkeiten gesprochen wurde, die Chancen für Frauen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Dabei richtete die Moderatorin die Frage an Angela Merkel, ob sie Feministin sei. Ihre Antwort lautete, dass es dabei sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede gebe. Damit beschäftigten sich mehrere Zeitungsartikel, wobei auch konstatiert wurde, dass Merkel nie Politik für Frauen gemacht habe. Aber auch wenn Merkel nie offensiv dafür geworben hat, dass mehr junge Frauen in die Politik gehen, ist sie doch schon allein deshalb ein Vorbild für viele Frauen und junge Mädchen, weil sie die erste Frau ist, die Deutschland regiert.
In ihrer Rede zur Festveranstaltung ‚100 Jahre Frauenwahlrecht‘ am 12. November 2018 bezeichnete Merkel nur eine Gesellschaft, die Gleichberechtigung von Frauen und Männern lebt, als eine gerechte Gesellschaft. Da der Frauenanteil in den Parlamenten eine elementare Frage unserer Demokratie sei, forderte Merkel: „Die Quoten waren wichtig, aber das Ziel muss Parität sein – Parität überall.“